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Programmierung in C#

SSAS 2016 Tabular: Spalten, Measures etc. via C# erstellen

In einem Projekt erstellen wir Measures dynamisch: Für Währungen, die wir in einer relationalen Tabelle eintragen, werden automatisch Währungsumrechnungen aller Umsätze durchgeführt und dann im Cube automatisch angezeigt.

In SSAS vor der Version 2016 war das sehr kompliziert, da AMO (also das Objekt-Modell, auf das man via C# zugreifen konnte) noch dem MOLAP-Modell entspricht. Dort gab es also das Konzept z.B. berechneter Spalten nicht nativ. Deswegen gab es unter CodePlex ein AMO2Tabular-Projekt, mit dem versucht wurde, den Zugriff gekapselt zu ermöglichen.

In SSAS 2016 ist alles nun viel einfacher.

Hier ein Beispiel-Code (den wir in Integration Services eingebunden haten, da wir unsere Automatisierung als Teil unserer täglichen ETLs entwickelten):

Zunächst müssen Referenzen definiert werden:

  • AnalysisServices.Server.Tabular.dll
  • AnalysisServices.Server.Core.dll

Diese DLLs habe ich aus dem GAC genommen:
C:\Windows\Microsoft.Net\assembly\GAC_MSIL\Microsoft.AnalysisServices.Tabular\v4.0_14.0…..
//using System.Data; - sonst ist DataColumn nicht mehr eindeutig
using Microsoft.AnalysisServices.Tabular;

//Diese Variablen entsprechend setzen
string serverName = @"<<meinServer>>";
string spaltenName = "Spalte";
string databaseName = "AMO2016TEST";
string tableName = "Tabelle";

string serverConnectionString = string.Format("Provider=MSOLAP;Data Source={0}", serverName);

//mit dem Server verbinden
Server server = new Server();
server.Connect(serverConnectionString);

//die Tabelle finden
Database db = server.Databases[databaseName];
Model model = db.Model;
Table table = model.Tables[tableName];

//physische Spalte hinzufügen
if (!(table.Columns.Contains(spaltenName)))
table.Columns.Add(
new DataColumn()
{
Name = spaltenName,
DataType = DataType.Int64,
SourceColumn = spaltenName,
Description = "test",
DisplayFolder = "neu",
IsHidden = false,
IsNullable = true,
FormatString = "0",
SortByColumn = table.Columns["SourceValue"],
//die neue Spalte wird nach der Spalte SourceValue sortiert
IsUnique = false,
}
);

//berechnete Spalte hinzufügen
if (!(table.Columns.Contains(spaltenName + "mal2")))
table.Columns.Add(
new CalculatedColumn()
{
Name = spaltenName + "mal2",
DataType = DataType.Int64,
Expression = "2*[" + spaltenName + "]",
//Expression enthält die DAX-Formel
Description = "Das doppelte der Spalte " + spaltenName,
DisplayFolder = "neu",
IsHidden = false,
IsNullable = true,
FormatString = "0",
SortByColumn = table.Columns["SourceValue"],
}
);

//Measure hinzufügen
if (!table.Measures.Contains("Sum_" + spaltenName))
table.Measures.Add(
new Measure()
{
Name = "Sum_" + spaltenName,
Expression = "SUM('” + tableName + '[" + spaltenName + "])",
Description = "Die Summe aller " + spaltenName,
DisplayFolder = "neu",
FormatString = "#,0.00",
IsHidden = false,
}
);

//Änderungen speichern
model.SaveChanges();

Measure-Meta-Informationen des Cube auslesen: AMO oder ADOMD

Um an die Meta-Informationen des Cubes heranzukommen, gibt es mehrere Zugriffsmöglichkeiten, einmal mit AMO (Analysis Services Management Objects) oder ADOMD (das hauptsächlich für die Ausführung von MDX-Abfragen verwendet wird).

Beigefügt habe ich eine C#-Sollution, die über ADOMD eine CSV-Datei mit allen Measures erzeugt.

Wenn Zeit ist, werde ich diesen Artikel später noch erklären. Vorerst nur soviel:

Der Versuch mit ADOMD auf die Daten zuzugreifen, ist gescheitert, weil dort die berechneten Measures, die ich ebenfalls dokumentieren wollte, nicht einzeln abfragbar sind. Ich habe in einem Blogeintrag von letztem Oktober bereits beschrieben, wie man mit AMO an die MDX-Skripte herankommt. In diesen Skripten gibt es auch CREATE MEMBER-Skripte, die dann durch den Cube in berechnete Measures umgesetzt werden. Wenn man also AMO verwenden will, müsste man diese Skripte parsen (hierzu ein interessanter Blog-Eintrag auf geekswithblogs.net). Wenn man nur an dem Inhalt interessiert ist und die berechneten Measures nicht ändern will, kann man aber darauf getrost verzichten und – wie ich auch in der beigefügten Sollution gemacht habe – stattdessen ADOMD verwenden.

MDX-Skripte eines Cubes über C#-Code anpassen

Zu dem Standard-Aufgaben bei SSAS-Projekten gehören KPIs, wobei Ist- und Planwerte verglichen und danach der Status einer KPI berechnet wird. Heute möchte ich mich auf den Status fokusieren.

Eine normale Regel könnte sein:

  • Wenn Ist >= Plan, dann Status grün
  • Wenn Ist >= 90% des Plans, dann Status gelb
  • Sonst Rot

Das sähe im MDX-Skript in etwa so aus:

CREATE MEMBER CURRENTCUBE.[Measures].[OPE_Status]
AS iif( [Measures].[OPE] >= [Measures].[OPE_Plan] , 1,
iif( [Measures].[OPE] >= [Measures].[OPE_Plan] * 0.9, 0, -1)),
VISIBLE = 1;

oder

OPE_Status

Dabei steht verabredungsgemäß +1 für grün, 0 für gelb, -1 für rot (wenn es natürlich auch andere Möglichkeiten gibt).

Möglicherweise will man nun aber den Faktor 90% für die Schwelle zwischen Gelb und Rot (oder auch den Schwellwert 100% für die Grenze zwischen Grün und Gelb) dynamisch gestalten – zum Beispiel durch die Eingabe in einer Administrationskonsole. Dann wäre es schön, wenn man dieses MDX dynamisch anpassen könnte.

Deswegen beschreibe ich hier, wie das geht:

Als erstes muss in C# der Verweis Microsoft.AnalysisServices eingebunden werden. Verwirrenderweise findet man diesen nicht unter Microsoft…, sondern unter Analysis Management Objects (kurz AMO):

Verweis

Diesen Namespace verwendet man mit

using SSAS = Microsoft.AnalysisServices;

Danach geht es recht einfach:

SSAS.Server server = new SSAS.Server();

try
{
server.Connect(„Data source=<SSAS-Servername>“);
SSAS.Database db = server.Databases.FindByName(„<SSAS-Datenbankname>“);
SAS.Cube cb = db.Cubes.FindByName(„<SSAS-Cubename>“);
}
catch (Exception e) …

Auf die MDX-Skripte hat man dann mit

cb.MdxScripts[0].Commands[0].Text

Zugriff. Diesen String kann man dann auch manipulieren. Damit die Veränderungen auf den Analysis Services gespeichert werden, muss man die Änderungen mit

cb.MdxScripts[0].Update();

speichern.

Ich empfehle die dynamischen MDX-Anteile von den statischen durch Kommentare wie

/*Beginn Statusberechnungen*/n/* Den Text zwischen diesen Markierungen NICHT verändern, da er autogeneriert ist*/n

/* Ende Statusberechnungen */

voneinander zu trennen.

Dann kann man auch durch einfache String-Manipulation den zu ändernden Teil herausfischen, ihn ändern und wieder zurückschreiben, ohne den kompletten Cube zu zerstören 🙂

Natürlich muss obiges nicht in einem eigenen C#-Programm programmiert werden, es kann auch als Teil eines SSIS-Pakets verwendet werden.

In einem meiner Projekte verwendete ich einen Data Flow Task, in dem ich die einzelnen Status-Formeln berechnete und in einer Skriptkomponente (als Ziel) die MDX-Skripte in dem Cube aktualisierte. Den Code für die Skriptkomponente habe ich hier als Anlage beigefügt. (Das ist offensichtlich SQL Server 2008, da C# ja erst dann verwendet werden kann 🙂 )